Anwendungsbericht Starkregenereignisse

Eggenfelden, 01.07.2023

Pegelmesssystem bestehend aus
Datenlogger DLF4,
Niederschlagssensor NR4 und
Hydrocont HP4
als Hochwasserfrühwarnsystem

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Ausgangslage

Die Gemeinde Bischofsmais liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes in einem kleinen, von bewaldeten Hügeln umgebenen Talkessel.

Im Juni 2018 wurde die Gemeinde von einem 200jährigen Starkregenereignis mit einem Schaden an der Infrastruktur und Immobilien von über 1 Million Euro heimgesucht. Die Gemeinde musste allerdings schnell erkennen, dass die Umsetzung für einen sicheren Hochwasserschutz nur mit sehr großen finanziellen- und auch planerischen Aufwand umsetzbar ist. Daher stellte sich die Frage, wie können die Bürgerinnen und Bürger zumindest zeitnah gewarnt werden.

Umsetzung

Zuerst wurde in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und dem Bauhofleiter die Gegebenheit vor Ort aufgenommen und nach kritischen Punkten analysiert.

Aufgrund dieser Daten wurden von ACS-Control-System ein Maßgeschneiderte Lösung erarbeitet.

Es wurde an zwei markanten Punkten ein Regensensor und im Bachlauf ein Wasserstandsensor eingebaut.

Bauausführung, Installation, Inbetriebnahme

Da für die Messstellen keine weitere Infrastruktur wie z.B. Strom- oder Telefonleitungen benötigt werden, hielten sich die Baumaßnahmen in Grenzen und konnten von den Bauhofmitarbeitern der Gemeinde in Eigenregie durchgeführt werden.

Der Einbau der Sensoren, die Inbetriebnahme und die Einweisung der Mitarbeiter, erfolgte dann wieder seitens ACS-Control-System.

Fazit vom Bürgermeister der Gemeinde Bischofsmais Hr. Nirschl

Die Gemeinde Bischofsmais ist mit dem Hochwasser- und Starkregenfrühwarnsystem der ACS hochzufrieden. Auch bei den Serviceleistungen bekommt die Firma ACS die „Bestnote 1“ Das Produkt der Firma ACS kann mit guten Gewissen weiterempfohlen werden.

Verbaute Geräte

Niederschlagssensor NR4M mit Datenlogger DLF4

Als einer der neuralgischen Punkte stellte sich ein Berghang heraus, der im Einzugsbereich des Hermannsbach liegt. Kommt es hier zu einem Starkregenereignis, gelangen die Wassermassen mit gewisser Zeitverzögerung im Bach an. Deshalb wurde hier ein Regenmesser vom Typ NR4M in Verbindung mit dem Datenlogger und Datenfernübertragungsmodul DLF4 installiert. Das System arbeitet autark ohne externe Spannungsversorgung, deshalb war der Installationsaufwand relativ gering. Die Parametrierung wurde so eingestellt, dass ab einer gewisse Niederschlagsmenge innerhalb eines Zeitfensters, eine Alarmierung erfolgt. Die Alarmgrenzwerte können dabei sehr einfach über die Internetplattform von den Systembetreuern der Gemeinde Bischofsmais jederzeit verändert werden. Auch außerhalb von Starkniederschlagsereignissen, zeichnet diese Station zuverlässig die Niederschlagsmengen auf und überträgt die Messwerte zyklisch in das WEB-Portal. Somit kann die Gemeinde diese Messstelle zusätzlich noch als Wetterstation mit Aufzeichnung der Niederschlagsmengen nutzen.

Pegelsensor Hydrocont HP4 mit Datenlogger DLF4

An einer geeigneten Stelle, wurde eine Pegelmessung im Hermannsbach ca. 2km vor der Ortschaft Bischofsmais installiert. Dadurch ist es möglich, über frei einstellbare Pegelwerte, eine Alarmierung auszulösen. Dabei können über verschiedene Alarmschwellen, bereits bei einem leichten Ansteigen des Pegels, z.B. erste Voralarmierungen durchgeführt werden.

Auch für diese Messstelle wurde keine weitere Infrastruktur wie z.B. Energieversorgung oder Telefonleitungen benötigt, wodurch der Installationsaufwand stark in Grenzen gehalten werden konnte.

Datenübertragung und Internetplattform

Beide Messstellen übertragen Ihre Daten und Alarme via Mobilfunknetz direkt in ein WEB-Portal. Durch die bereits von ACS-Control-System installierte SIM-Karte in Verbindung mit den Mobilfunkmodulen der neuesten Generation, ist die Datenübertragung weder Providerabhängig noch auf gewisse Mobilfunknetze beschränkt. Die Gemeinde musste sich dadurch z.B. um keine Mobilfunkverträge kümmern.

Über das WEB-Portal haben alle von der Gemeinde autorisierten Mitarbeiter ständig Zugriff auf alle Messwerte und können bei Bedarf bequem vom Büro aus, Einstellungen und Grenzwerte verändern.

Über das frei einstellbare Alarmmanagementsystem konnte nun die Gemeinde festlegen, welche Gemeindemitarbeiter, Hilfsorganisationen wie z.B. Feuerwehr, aber eben auch gefährdete Anlieger, Alarme erhalten. Dabei ist frei wählbar, wie diese Alarmierung erfolgen soll. Dies kann über SMS, E-Mail oder aber auch über eine Push-Nachricht über eine kostenlose App erfolgen.