Hochwassergefahr: Frühwarnsystem ist in Betrieb
Mit einem Regensensor und einer Bachpegelmessung in Geretsham soll die Bevölkerung entlang des Altbaches rechtzeitig vor Hochwassergefahren gewarnt werden. Das Frühwarnsystem ist jetzt aktiviert worden.
Die Flutkatastrophe von 2016 bleibt unvergessen. Und immer wieder gibt es Hochwasser durch heftigen oder länger andauernden Starkregen. Daher beschäftigt sich der Markt immer wieder damit, wie die Bürger frühzeitig über Hochwassergefahren informiert werden können. Bereits 2018 hatte der damalige Marktgemeinderat Josef Altmannshofer den Aufbau eines Frühwarnsystems initiiert. In mehreren Sitzungen war das Thema diskutiert worden. Einigkeit bestand dabei darin, dass eine rechtzeitige Warnung mit technischen Hilfsmitteln erfolgen müsse. Beim Bau der Wasserversorgung Geretsham habe man mit dem dortigen Zählerschacht einen optimalen Standort für das Vorwarnsystem gefunden, so das Rathaus in einer Pressemitteilung.
Von Anfang an war demnach geplant, dass die automatische Alarmierung bei einer ständig besetzten Stelle eingehen muss. Dafür bot sich der Bereitschaftsdienst der Gemeindewerke Triftern (GWT) an. Klärwärter Josef Pichlmeier sowie die Wasserwarte Franz Lechner und Stefan Schulz sind abwechselnd das ganze Jahr über jeden Tag 24 Stunden erreichbar. Nach einer Alarmmeldung von Regenmesser bzw. Bachpegel soll die GWT-Bereitschaft Bürgermeisterin bzw. Feuerwehr alarmieren.
Mit der Firma ACS Control-System GmbH in Eggenfelden habe man einen auf die Herstellung verschiedenster Messgeräte spezialisierten Partner gefunden, so die Marktgemeinde. ACS habe einen Regensensor mit batteriebetriebener Datenübertragung an eine Internetanwendung sowie einen Bachpegelmesser, ebenfalls mit Datenübertrag ins Internet, für Triftern konzipiert. Der Marktrat schlug dann noch vor, den Bachpegelmesser nicht am Fatzöder Bach in Geretsham sondern nach dem Zusammentreffen dieses Baches mit dem Ulberinger Bach in „Esperlmühle“ zu positionieren. Vor kurzem hat nun Bürgermeisterin Edith Lirsch zusammen mit ACS-Geschäftsführer Joachim Stümpfl und dem GWT-Team um Werkleiter Karl Kaiser das Hochwasser-Frühwarnsystem in Betrieb genommen. „Wir haben ein praxisorientiertes Frühwarnsystem speziell für den Altbach geschaffen, das deutlich günstiger ist als geplant“, sagte sie. Stümpfl verwies darauf, dass man an die Internetanwendung noch weitere Vorwarnstandorte aus dem Gemeindegebiet anbinden könnte.
Die Daten vom Regensensor Geretsham und der Bachpegelmessung „Esperlmühle“ sollen demnächst auch auf der Internetseite des Marktes (www.triftern.de) zu sehen sein. Weitere Infos zum Hochwasserstand am Altbach gibt es auch über die anrufbare örtliche Pegelmessstelle mit automatischer Wasserstandsansage (08562/2577) oder den Hochwassernachrichtendienst des Wasserwirtschaftsamtes (www.hnd.bayern.de).
Artikel:
Passauer Neue Presse: Damit die Gefahr schnell erkannt wird
Ausgabe Nummer 195 vom Montag den 24. August 2020
Weitere Informationen zum Frühwarnsystem und Pegelmessung
Ausführliche Berichte zur Flutkatastrophe in Simbach im Jahr 2016
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