WEINE NICHT, WENN DER REGEN KOMMT

Passau, 01.08.2023

EIGENTLICH MÜSSEN WIR ES IN DER REGION BESSER WISSEN. VOR ETWA ZEHN JAHREN STAND PASSAU IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES DAS WASSER BIS ZUM HALS, KURZE ZEIT SPÄTER TRAF ES SIMBACH AM INN. STARKREGENEREIGNISSE GIBT ES IMMER WIEDER, DIE FOLGEN SIND REGELMÄSSIG KOSTSPIELIG. FRAGE: WARUM WIRD SO WENIG IN SACHEN FRÜHWARNUNG UNTERNOMMEN, WENN ES SCHON FÜR KLEINES GELD LEISTUNGSSTARKE SYSTEME GIBT?

Nasse Füße bekommen Lokalpolitiker nicht erst, wenn der Himmel seine Pforten öffnet und die Gemeinde (mal wieder) unter Wasser setzt – nein, in den meisten Fällen schon Jahre vorher. Denn Maßnahmen zum Schutz der Bürger vor den Folgen von Starkregen und Extremwetterereignissen kosteten früher viel Geld, und das wird angesichts klammer Kassen von den Stadt- und Gemeindevätern gerne zusammen gehalten. Mittlerweile hat sich die Technik jedoch weiter entwickelt. Sensor- und Messtechnologie ist heute nicht mehr unerschwinglich. „Schon für weit unter 5.000 Euro lassen sich Messstellen errichten, die an neuralgischen Punkten in einer Region die Folgen eines Extremwettereignisses wie Starkregen in Echtzeit messen und die Daten in ein Frühwarnsystem einlaufen lassen“, erklärt Ludwig Fuchs, Marketingleiter in der Firma ACS aus Eggenfelden. ACS ist auf die Entwicklung und Herstellung von Sensoren spezialisiert, die stehende und fließende Flüssigkeiten messen. Wasserkraftwerke, die Getränkeindustrie oder eben auch Hochwasserwarnsysteme nutzen das Know-how von ACS. „Im Grunde ist es ganz einfach. Nicht jedes Wetterereignis führt zu

katastrophalen Überschwemmungen in der ganzen Region. Manchmal passiert nichts Schlimmes, manchmal fließt das Wasser nur in einen bestimmten Straßenzug und überschwemmt dort die Keller. In jeder Region gibt es bestimmte Stellen, die mehr gefährdet sind, als andere. Durch die Installation weniger Messpunkte kann man oft schon ein Frühwarnsystem errichten, das den Anwohnern hilft, ihre Habseligkeiten rechtzeitig wegzuräumen, so dass die Schäden im Rahmen bleiben“, erklärt Ludwig Fuchs. In einigen Gemeinden sind bereits solche Systeme im Einsatz und die Anwohner können sich über eine App warnen lassen. Fragen Sie doch mal bei Ihrer Gemeinde nach, ob Sie auch an einem solchen Frühwarnsystem teilnehmen können. Es könnte sich lohnen.